Seit zwei Jahren arbeiten Stadtverwaltung und Polizei im Sonderstab „Ordnung und Stadtleben“ an einer attraktiven, sauberen und sicheren Stadt. Das Ziel ist eine City, die allen Bürger*innen Aufenthaltsqualität bietet. Dabei gilt es, ein ausgewogenes Maß zwischen Repressionen sowie Präventions- und Hilfsangeboten zu finden.
Polizei Dortmund: Keine ausgeprägten Brennpunkte mehr im Stadtgebiet
Bereits seit Juli 2023 setzt das Polizeipräsidium Dortmund die im Rahmen der Präsenzkonzeption Fokus durch das Ministerium des Inneren NRW zugewiesenen zusätzlichen Einsatzkräfte mit Schwerpunkt in der Innenstadt und in der Nordstadt ein.
Stand Juli 2025 wurden in nunmehr 622 Schwerpunkteinsätzen im Bereich der Innenstadt und der Nordstadt 47.646 Personalstunden eingesetzt (12.873 Personalstunden Januar bis Juli 2025). Der stetige Kontrolldruck spiegelt sich nicht nur in den Zahlen wider: 709 freiheitsentziehende Maßnahmen, davon 160 Ingewahrsamnahmen, 269 vorläufige Festnahmen, 280 vollstreckte Haftbefehle und 7958 Platzverweisungen haben dazu beigetragen, Straftaten im öffentlichen Raum zu verhindern (Januar bis Juli 2025: 150 Freiheitsentziehungen, davon 35 Ingewahrsamnahmen, 46 vorläufige Festnahmen, 69 vollstreckte Haftbefehle, 2.053 Platzverweisungen). 16 Bereichsbetretungsverbote, die ausgesprochen werden, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigten, dass eine Person in einem bestimmten örtlichen Bereich eine Straftat begehen will, wurden bereits ausgesprochen. Die Verhängung weiterer Verbote, wird fortlaufend geprüft.
Dies verdrängt den öffentlich-sichtbaren Drogenkonsum von der Straße weg, in die von der Stadt angebotenen Einrichtungen und Hilfestellen. Das Zusammenspiel aus Hilfsangebot und polizeilicher Präsenz scheint zu funktionieren. Nennenswerte und ausgeprägte Brennpunkte sind aus polizeilicher Sicht im Stadtgebiet nicht mehr vorhanden.
Der permanente und fortgesetzte Kontrolldruck hat dazu geführt, dass die festgestellten Drogendelikte rückläufig sind. Während im Vorjahr im Wachbereich Mitte noch 605 Rauschgiftdelikte festgestellt wurden, sind es 2025 von Januar bis Juli nur noch 444. Ein Rückgang um 26,6 % (Quelle: PKS).
Wo Straftaten nicht verhindert werden können, muss die Strafverfolgung einsetzen. Seit Beginn der Maßnahmen wurden 2.124 Strafverfahren und 2.145 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. 1.613 mal wurden Messer, Schusswaffen, Betäubungsmittel oder Bargeld sichergestellt bzw. beschlagnahmt. Das Geld summiert sich mittlerweile auf 170.958,- Euro (Januar bis Juli 2025: 599 Strafanzeigen, 550 Ordnungswidrigkeitenanzeigen, 535 Sicherstellungen, 71.433,05 Euro sichergestellt).
Bezogen auf die Sicherstellungen von Messern zeigt sich zunehmend auch der Erfolg der ausgesprochenen Messertrageverbote. Seit Beginn der Maßnahme im April 2024 wurde gegen 179 Personen ein derartiges Verbot ausgesprochen. In 44 Fällen wurden Verstöße mit der Zahlung von 250,- Euro Zwangsgeld geahndet. Aber: nunmehr 138 mal kam es zu einer Kontrolle von einer Person mit gültiger Verbotsverfügung, ohne dass ein Verstoß festgestellt wurde. Der offensichtliche Erfolg der Maßnahmen manifestiert sich auch in den aktuellen Zahlen zur Messerkriminalität. Noch 2022 (211 Vorgänge) bis 2023 (270 Vorgänge) kam es (im Vergleichszeitraum Januar bis Juli) zu einem Anstieg um 28%. Mit Beginn der Maßnahmen in 2024 (280 Vorgänge) ging der bisherige Wert für Januar bis Juli 2025 (255 Vorgänge) um 8,9% zurück. Dies lässt bis zum Jahresende auf eine weitere positive Entwicklung hoffen.
Nachdem es noch 2022 (436 Vorgänge) auf 2023 (497 Vorgänge) zu einem Anstieg von 13,99% kam, wurde der Abwärtstrend 2024 (482 Vorgänge) mit -3,02% bereits eingeleitet. Der bisherige Wert für Januar bis Juli 2025 (255 Vorgänge) lässt bis zum Jahresende auf eine weitere positive Entwicklung hoffen.
Hierzu Polizeipräsident Gregor Lange: „Der konstante Einsatz von zusätzlichen Kräften, die Anwendung unserer Maßnahmenkonzepte, das Zusammenspiel mit unseren Kooperationspartnern – all das führt lang- und mittelfristig auch zu spürbar mehr Sicherheit. Objektiv in der Entwicklung der Fallzahlen, dann aber auch subjektiv im Empfinden der Dortmunder Bürger und Besucher unserer Innenstadt. So stellen wir in der Innenstadt beim Raub, Laden- und Taschendiebstahl, Diebstahl aus Kfz und Sachbeschädigungen und damit bei der Straßenkriminalität insgesamt einen signifikanten Rückgang fest.
Der Erfolg unserer Schwerpunkteinsätze und Maßnahmenkonzepte liegt nicht zuletzt auch in der Zusammensetzung der beteiligten Dienststellen und der direktionsübergreifenden Strategie begründet. Außerdem ist die enge Zusammenarbeit mit der Stadt im Sonderstab mit einer umfassenden Strategie ein wichtiger Erfolgsfaktor. Durch ein hohes Maß an Flexibilität reagieren die Polizeibeamtinnen und -beamten schnell auf sich ändernde Begebenheiten. Seien es andere Örtlichkeiten oder andere Vorgehensweisen. PK Fokus wird fortgesetzt. Messertrageverbote werden weiter verhängt. Wir sind auf einem guten Weg.“
PKS-Zahlen von Januar bis Juli 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2024 für den Wachbereich Mitte:
- 12,9% Raubdelikte
- 28,3% Ladendiebstahl
- 2,2% Diebstahl aus Kfz
- 13,7% Taschendiebstahl
- 26.5% Sachbeschädigungen
- 17,4% Straßenkriminalität insgesamt
- 10,6% Gewaltkriminalität insgesamt
- 13,2% Gesamtkriminalität
„Unser Plan, mit Kontrolldruck und intensiven Ermittlungen – in Kooperation mit unseren Netzwerkpartnern – die Situation in der Innenstadt nachhaltig zu verbessern, trägt nunmehr Früchte. Wir wollen, dass die Kaufleute und Gastronomen in unserer City gute Geschäfte machen können und dass die Menschen und Besucherinnen und Besucher sich in Dortmund wohl fühlen. Dieses vernetzte Vorgehen im Verbund mit den Akteuren der Stadt Dortmund ist ein absolutes Erfolgsrezept. Das muss fortgesetzt werden“ so Polizeipräsident Gregor Lange weiter.
Zum Sonderstab „Ordnung und Stadtleben“
Der Sonderstab „Ordnung und Stadtleben“ existiert seit Sommer 2023. Damit reagieren Stadt Dortmund und Polizei Dortmund gemeinsam auf die Verbreitung der Droge Crack, die für eine zunehmende Verwahrlosung der Drogenkonsumierenden sorgt, begleitet von einem aggressiven Auftreten in der Öffentlichkeit sowie verstärkter Bettelei.
Der Stab arbeitet in Arbeitsgruppen, um die vom Verwaltungsvorstand beschlossenen Ziele zu erreichen:
- Sucht vermeiden
- Suchthilfe weiterentwickeln
- Campieren reduzieren
- Belästigung bekämpfen
- Stadtraum verschönern