Polizeinotruf in dringenden Fällen: 110

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Falsche Polizeibeamte
Falsche Polizeibeamte am Telefon
Ältere Menschen werden zunehmend von Unbekannten angerufen, die sich als Polizeibeamte ausgeben und hierbei die Rufnummer örtlicher Polizeidienststellen, des BKA oder gar die Rufnummer 110 mit einer Ortsvorwahl im Telefondisplay erscheinen lassen. Die Anrufer manipulieren ihre Opfer, indem sie ihnen überzeugende Geschichten über aktuelle Straftaten erzählen und sie zum vermeintlichen Schutz ihres Eigentums auffordern, Geld oder Wertgegenstände auszuhändigen.

Die falschen Polizeibeamten schildern z. B. die Festnahme ausländischer Einbruchsbanden, bei denen Listen möglicher Einbruchsopfer gefunden wurden. Sie fordern die Opfer auf, Wertgegen-stände und Bargeld „vorübergehend" und nur zum Schutz an einen vermeintlichen Kollegen zu übergeben. Sie geben den Opfern vor, dass diese zur Mithilfe verpflichtet seien, um die „Täter" festnehmen zu können. In manchen Fällen werden die Opfer dazu gebracht, ihr gesamtes Vermögen von der Bank nach Hause zu holen, da Bankangestellte zu den angeblichen Straftätern gehören sollen.

Durch mehrere, stundenlange und sogar tagelange Telefonanrufe erhöhen die Anrufer den psychischen Druck auf ihre Opfer, damit diese keinen klaren Gedanken mehr fassen können Die Täter gehen vollkommen skrupellos und erfindungsreich vor, je nach mentaler Verfassung des Opfers und dessen Reaktionen. Sie fordern sie teilweise auf, nur noch über das Handy zu telefonieren. Die Telefonate dauern so lang an, bis Bargeld und Wertgegenstände an der Wohnungstür oder auf der Straße übergeben oder an einem vereinbarten Ort abgelegt wurden.

Im Telefondisplay erscheint die Nummer der Polizei oder einer anderen Behörde

Über ausländische Telefondienstanbieter sind die Täter in der Lage, jede beliebige Rufnummer im Display des Angerufenen einzublenden. Die Nummer auf dem Telefondisplay liefert daher lediglich einen Anhaltspunkt, wer der Anrufer sein kann. Sie ist keineswegs eine sichere Identifikationsmöglichkeit.

Wenn Sie selbst angerufen werden:

  • Falls Sie in Ihrem Telefondisplay die Rufnummer der Polizei (110) ggf. mit einer Vorwahl sehen sollten, dann handelt es sich nicht um einen Anruf der Polizei. 
  • Bei einem Anruf der Polizei erscheint nie die Ruf-nummer 110 in Ihrem Telefondisplay. 
  • Gibt sich der Anrufer als Polizeibeamtin oder Polizeibeamter aus, lassen Sie sich den Namen nennen und wählen Sie selbst die 110. Schildern Sie der Polizei den Sachverhalt. Geben Sie un-bekannten Personen keine Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten. 
  • Öffnen Sie unbekannten Personen niemals die Tür oder ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu. 
  • Übergeben Sie unbekannten Personen NIEMALS Geld oder Wertsachen, auch nicht Boten oder angeblichen Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern der Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten. 
  • Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden Sie sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine Anzeige.
Polizei im Kreis Unna setzt auf Prävention

Auch im Kreisgebiet von Unna häufen sich in letzter Zeit die Betrugsfälle mit "falschen Polizeibeamten". Und hier setzt Landrat Michael Makiolla verstärkt auf Prävention, denn zunehmend werden hauptsächlich auch ältere Mitbürger um Barschaft und Wertgegenstände betrogen. Gelistet sind im Jahr 2017 im Kreis Unna 207 Vorfälle mit einer Schadenssumme von 262.000 Euro.

Um die Bevölkerung vor falschen Polizisten oder Amtspersonen zu warnen, setzt der Landrat jetzt seine Seniorenberater ein, die ehrenamtlich für die Kreispolizeibehörde im Präventivbereich tätig sind. Angeschrieben hat Landrat Makiolla fast 600 Ärzte/Zahnärzte im Kreis Unna und dort um Unterstützung gebeten, mit Plakaten zum Themenbereich „Falscher Polizeibeamter am Telefon" in den Praxisräumen aufmerksam zu machen und Präventionsmaterialien auszulegen, um so möglichst viele Menschen zu erreichen und auf dieses Phänomen hinzuweisen. 

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110